Letzte Worte und ein Abschied

“Wenn ein Mensch lebt”, dieses Lied begleitet mich seit meinen frühen Jugendtagen. Ein Lied, was die Phudys einst schrieben und heute noch immer gehört wird. Es spielt sich jedesmal, außer bei der ersten Beerdigung (die meiner Mutter 1983) in meinen Gedanken ab. Es folgten weitere Anlässe. Die meiner Großmutter, die der Großmutter meines Pflegebruders, die meines Großvaters… die anderen hatte es schon vor meiner Zeit dahinscheiden lassen.

Früher konnte ich es mal auf Gitarre spielen. Doch diese liegt nun verstaubt auf dem Schrank. Neue Saiten, ein Stimmgerät -vielleicht auch mal bald mal eine neue Gitarre, wenn ich mich entschließen sollte mal wieder öfters zu spielen…

Vorgestern stellte ich fest, dass mein alter Anzug nicht mehr zu gebrauchen ist – ein neuer sollte gekauft werden, auch neue Schuhe und ich musste aufgrund meiner Leibesfülle gleich mehrere Geschäfte ansteuern. Ich wurde dann auch gestern Nachmittag fündig. Sakkos gab es in meiner Größe nicht, das alte war noch zu gebrauchen.

Und dann traf ich auf die vielen Angehörigen, welche man Jahre, mitunter Jahrzente nicht gesehen hatte. Einige Gesichter haben sich eingebrannt – andere erkannte ich auch nach langer Überlegung nicht wieder. Es flossen viele Tränen – bei mir spielte sich die Trauer eher innerlich ab. Die vielen Beerdigungen, die ich im Verlaufe meines Lebens besuchte hatte, ließen  keine Träne mehr übrig. In ihrer Trauerrede wurde auch ich erwähnt,das machte mich nachdenklich.

Am späten Mittag war die Trauerfeier dann vorüber. Ich wollte eins, zwei Stunden schlafen, wurde aber erst am späten Abend wieder munter – geschuldet, dass ich am Vortag nur wenige Stunden schlafen konnte. Morgen soll sich noch Zeit für den liegengelassenen Haushalt finden. Es geht weiter.

 

 

 
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