Spontan? Nicht wirklich…

Wir erinnern uns noch mehr oder weniger gerne oder (Einige leider auch) ungerne an frühe Kindheitstage. Erlebnisse, die uns prägten – erheiterten, erschreckten, zum Nachdenken anregten, die ständige Neugier, also die Gier nach Neuen…. Erfahrungen sammeln, Grenzen ausloten.

Doch auch Kinder sind keine “homogene Gruppe” – schon damals waren wir verschiedene Charaktere. Ruhig bis zappelig, geduldig bis voller “Hummeln im Hintern”, harmoniebedürftig – bis streitsüchtig, vertrauensvoll bis mißtrauisch, gesellig bis einzelgängerisch.

Doch eine typische Eigenschaft, die Spontanität – Lust haben etwas zu machen nicht in 3 Monaten, nicht morgen, sondern unbedingt “JETZT GLEICH” und “HIER” war bei vielen Kindern ausgeprägter vorhanden als im Erwachsenenalter. So auch bei mir.

Das zum Beispiel mochte ich spontan in den frühen Kindheitstagen…. : Hammer und Nägel in die Hand nehmen, ein paar alte, teils vermoderte Bretter und Balkenreste, Draht…. zusammensuchen und eine Bude bauen. Den Grundriss etwa im Kopf, jedoch keine Ahnung, ob das Material dafür ausreichend ist und keine Verständnis von Statik, ob das “Werk” auch hält. Oft alleine manchmal mit Hilfe von anderen Kindern aus der Nachbarschaft bauten wir daran herum. Reichten die Bretter nicht für eine Wand wurden Äste und Zweige aus den Park mitverbaut.

Ein fertiges Baumhaus? Schön gebaut, wie von den Vater eines Nachbarsjungen wollte ich nicht, obwohl es ansehnlich und stabil war. Es musste unbedingt selber gemacht sein. Ganz egal ob es hält oder nicht 🙂 Und auch wenn die Bude mal hielt, spätestens 1 – 2 Wochen später riss ich sie wieder ein, um eine neue, bessere zu bauen.

Egal wieviel Schrammen man sich zuzog, sich mal mit dem Hammer “ein bisschen” verletzte – es heilte auch nach einen  “Aua” wieder. Wenn man mit dem Roller mal stürzte und auf dem Schotter landete, sich Schürfwunden zuzog: etwas Jod auf die Wunde, Geschimpfe und das nervige, sorgenvolle “Hast Du Dir wehgetan?” anhören und etwas später war alles wieder vergessen.

Jahrzehnte später im hier und jetzt. Es werden keine Buden mehr gebaut, man geht seiner täglichen nächtlichen Arbeit nach kommt nachhause, schläft, erledigt das Notwendigste und nutzt die freien Tage für alles mögliche und da wären wir mal wieder beim Thema “Laufen”. Auch da legt man sich, wenn es regnete, Pfade und Wege rutschig sind in den Schlamm und das “Aua” tut zwar nicht mehr so weh wie in Kindheitstagen, jedoch ist es nicht so schnell vergessen. Übertreibt man es mal, holt man sich Zerrungen und gerade am Anfang, wo man es übertrieb, hatte man in Kniekehlen, Waden., Oberschenkel… arge Schmerzen, die erst nach Tagen abgeklungen waren. So spontan: “Jetzt laufe ich eben mal meine Runden” – ist nicht!!!

Bevor es losgeht müssen (für mich) folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Ich bin nüchtern (mindestens 4 Stunden vor dem Lauf keine feste Nahrung zu mir genommen haben)
  • …habe ausreichend Flüssigkeit zu mir genommen (idealerweise ab einer Stunde vor dem Lauf ca 1 Liter Leitungswasser oder mehr)
  • …habe mich durchgebürstet, Franzbranntwein und Sportsalbe präventiv aufgetragen (da ich übergewichtig bin achte ich auf solche Notwendigkeiten (!) besonders)
  • …höre auf meine “innere Stimme” und checke ab, ob ich in der Lage bin nur mal kurze 5 km oder längere 6…8 oder gar mal einen 10er absolvieren kann und richte mein Tempo dementsprechend aus

Nach einen Lauf:

  • habe ich meinen Flüssigkeits- und Mineralverlust wieder ausgeglichen?
  • mich geduscht,
  • Endlich mal feste Nahrung zu mir genommen?
  • die Möglichkeit etwas Ruhe zu finden.. (2 … 3 Stunden Schlaf oder mehr)

So schön und reizvoll Spontanität für mich war und es auch interessant ist, wenn Andere sich diese im Erwachsenenalter bewahren können, so gefährlich wäre sie für andere, wie für mich.

 

 

 

 

 

 
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